Sei bescheiden,Und mit sich´rem Takt erinnerstDu die Welt an dein VerdienstUnd machst wieder andre DingeSie vergessen, die der HochmutOft in großes Unglück bringt.O wie mancher, welcher einenFehler an sich trug, verwischteIhn, weil er nicht eitel war!
Dem Blitz, der AusgeburtUnheilschwangrer Wetterwolken,Widerstehet nicht der Turm; …Jene Hütte nur, verstecktAuf so unbekanntem Boden,Daß die Sonne kaum sie findet,Widerstehet seinem Toben.So ist immer vor GewalttatDas Niedrige geborgen;So ist stets dem Staube näher,Was das Haupt erhebt nach oben.
Es gibt nichtSo viel Stern´ am Himmelskreise,So viel Funken in den Flammen,So viel Sand in Meeresweiten,So viel Vögel in den Lüften,So viel Staub im Sonnenscheine,Als Er Sünden kann vergeben…
Wehe dem, der sein GeheimnisDem Papier anvertraut, ja, weheTausendmal ihm! Denn die SchriftIst ein Stein, den aus den HändenAuf´s Geratewohl man schleudert,Und nicht weiß, wen er kann treffen.
Denn in den Räumen dieser Wunderwelt ist ebenNur ein Traum das ganze Leben;Und der Mensch, das seh ich nunTräumt sein ganzes Sein und Tun,Bis zuletzt die Träum´ entschweben.
Was ist Leben? Irrwahn bloß!Was ist Leben? Eitler Schaum,Trugbild, ein Schatten kaum,Und das größte Glück ist klein;Denn ein Traum ist alles Sein,Und die Träume selbst sind Traum.