Das lebendige Gotteswort Das Wort ist ein Hammer, der Felsen zerschmettert,das Wort ist ein Sturmwind, der Wälder entblättert,eine Feuerflamme, die glüht und brennt,ein Opfermesser, das schneidet und trenntGeist, Seele, Fleisch, auch Mark und Bein;nichts, gar nichts darf ihm verborgen sein.Es ist ein Pfeil, und der trifft ins Herz,ein Balsam ist es und lindert den Schmerz;es ist ein Licht in dem dunklen Tal,es ist ein leuchtender Sonnenstrahl;das Wort ist eine grünende Au’,es ist ein Manna, ein Himmelstau;auf dürre Herzen ein fruchtbarer Regen,des Fußes Leuchte auf allen Wegen. Dem Hungernden ist es stärkende Speise,dem Wandrer ein Stab auf der Lebensreise,dem Dürstenden ein belebender Trank,dem Fröhlichen Lied und Lobgesang.Ein starker Trost der betrübten Seele,des Armen Reichtum, daß nichts ihm fehle,und wenn der Feind voll Ingrimm droht:eine Felsenfestung in Angst und Not.Vor diesem Wort muß die Hölle erbeben,mit einem Wort: Das Wort ist Leben;und Leben weckt es, und Leben wirkt es,und unermeßliche Schätze birgt es,und wenn einst Himmel und Erde vergehn:das Wort – das Wort bleibt ewig bestehn!
Immer nur Sonnenschein, wäre zu hell,immer nur weitergeh’n, ginge zu schnell.Regen und Wolkenguß muß einmal sein,willst du am Himmelsblau doppelt dich freu’n!Danke dem Vater, hab’ fröhlichen Mut,traue ihm immer, und alles wird gut.Danke für alles, ob Sonne, ob Wind,so bist du Gottes glückseliges Kind!
Geh nicht vorüber am Erdenleid!Das Auge offen, die Arme weit,die Füße eilend und stark die Hand,sei du ein Bote von Gott gesandt!Geh nicht vorüber am Erdenleid!Hörst du, wie einsam die Seele schreit?Siehst du, wie heimlich die Träne rinnt?Sei Gottes Bote und tröste lind!Geh nicht vorüber am Erdenleid!Das Meer der Leiden ist tief und weit,so mancher ringt mit der dunklen Flut;wirf ihm ein Seil zu und mach ihm Mut!
Möchtest du sein Flüstern hören?Verschließe dein Ohr für andere Töne.Möchtet du, daß er zu dir rede?So schweigeSoll er sich für dich regen?Sei still.