An die Natur Süße, heilige Natur, Laß mich geh´n auf deiner Spur, Leite mich an deiner Hand Wie ein Kind am Gängelband! Wenn ich dann ermüdet bin, Sink´ ich dir am Busen hin, Atme süße Himmelslust Hangend an der Mutterbrust. Ach! wie wohl ist mir bei dir! Will dich lieben für und für; Laß mich geh´n auf deiner Spur, Süße, heilige Natur!
Des Lebens Tag ist schwer und schwül;Des Todes Odem leicht und kühl:Er wehet freundlich uns hinab,Wie welkes Laub ins stille Grab.Es scheint der Mond, es fällt der TauAufs Grab, wie auf die Blumenau;Auch fällt der Freunde Thrän´ hinein,Erhellt von sanfter Hoffnung Schein.Uns sammlet alle, klein und groß,Die Muttererd´ in ihren Schoß.O sähn wir ihr ins Angesicht;Wir scheuten ihren Busen nicht!
Die Wahrheit ist des Himmels erstes Kind;Nur sie ist schön, in nackten Reizen schönWie Eva, eh´ die Schlange sie belog.Wer sie mit Einfalt sucht, mit Inbrunst liebt,Den tränket sie, dem öffnet sie den Blick,Den hebt sie über jedes Leiden, schenktGeduld im Leben und im Tode Ruh´,Der Dämmrung Ruhe vor dem Morgenrot.Nur Einfalt, keusche Einfalt findet sie,Einfalt, die im reinen Herzen nurMit lautrem Öl der Inbrunst Flammen nährt.