Wie heißt die schönste Frau fürwahr,Seit Männer Frauen lieben,Die oft schon Weib, schon Wittib war Und dennoch jung geblieben?Die Wange ward so sonnenbraun,Ihr Blick ist klug und stille;Es bleibt, was ihre Augen schaun,Und Segen zeugt ihr Wille.Die Hände dieser Zaub´rin sindNicht seiden, wie bei Kranken;Doch ihre Füße so geschwindWie gute, klare Gedanken.Sie küßt den Burschen: ihn durchdringtDie Vollkraft jungen Lebens;Er singt am Erntetag und schwingtDie Sichel nicht vergebens.In ihrem Schoß, an ihrer BrustIst Wachsen und ist Werden;Sie nährt in hoher MutterlustDie Zukunft unsrer Erden.Viel Männern schuf ein ParadiesDes edlen Weibes Treue,Und mancher, der es doch verließ,Verdarb in Scham und Reue.Doch wer voll Liebe sie umschloß,Für sie, thut´s not, ein Streiter,Er lebt unsterblich; denn ihr SproßTrägt seine Züge weiter.Sie hat ein sanftes Schwesterlein,Das löst ihr spät die Schuhe:Und die Frau Arbeit schlummert einBeim Nachtgesang der Ruhe.
In glücklichen StundenIm Herzen geboren,Im Wandern gefunden,Im Wandern verloren:Wie ihr doch flüchtig und ewig seid,Liebe, Lieder und Jugendzeit.