Drei Könige waren im Morgenland,An denen der Herr Gefallen fand;Sie sahen den himmlischen Morgenstern,Sie zogen ihm nach, sie folgten ihm gern.Sie kamen hinab nach Jerusalem:"O sagt uns, wo glänzt sein Diadem?O sagt, wo der König geboren ist?Uns wies ein Stern zum heiligen Christ."Sie fanden ihn nicht zu Jerusalem,Sie fanden ihn im Stall zu Bethlehem.Darüber das Sternlein stand,Das sie geseh´n im Morgenland.Sie waren so froh, sie gingen hinein:Das muß das heilige Kindlein sein!Der König ist´s, es ist der Christ,Der uns zum Heil geboren ist.Da schenkten sie Weihrauch, Myrrhen und GoldDem Jesuskinde lieb und hold,Die weisen drei Könige frommgesinnt,Sie beteten an das heilige Kind.
Der Sämann streut die reiche SaatStill hoffend in die lockre Erde;Sein ist der Wille, sein die That,Gott weiß, ob sie entkeimen werde.Ja, hoffe still und streue fort,Streu aus nimmermüden Händen,Ob sie verweht, ob sie verdorrt,Du darfst dein Säen drum nicht enden,Und frag´ nicht, wann ein FrühlingsblickDie Saat dir reift mit lindem Lichte,Denn Gott vollendet dein Geschick;Dein ist die Saat, sein sind die Früchte!
Rasch rennt die Zeit mit Lust und Leid,Die Stunde ruft: s ist an der Zeit!Der Morgen mahnt, der Abend spricht:Kurz ist der Tag, thu deine Pflicht!Kurz ist der Tag, rasch ist der Tod,Drum sei ein Helfer ohne Not,Und was du thust, mehr thust du nicht –Das merke wohl – als deine Pflicht!
Die Liebe baut, ein thöricht Kind,Ihr Haus aus Blum- und Blattgewinden;Hier hofft sie gegen Frost und WindEin freundlich Obdach einst zu finden.Doch eine Herbstnacht war genug,Ihr Hoffen ganz in Leid zu kehren,Das leichte Haus im wilden FlugMit Dach und Pfosten zu zerstören.Nun irrt sie, mit verzagtem Blick,Zum Tod erschöpft, im wüsten Wetter,Und sammelt aus verlornem GlückSich weinend noch die welken Blätter.