Nun bist du dennoch gekommen,Mein Glanz, meine Seele, mein Licht –und von den goldenen Stundenwird jede mir zum Gedicht.Das in Nacht und Trübsal strahle,wenn du gingst, wie wärmender Schein,mir glühenden Abglanz malein meine dunkelnde Pein!
Die wüsten Wasser durchschneidet der Kiel.Wohin ich fahre – mein fernes Ziel,ich kenne es nicht, und die Nacht so schwerund so dunkel – das Leben so dunkel und leer. –Ein Licht am Ufer – der Sapphosprung!Da steigt sie auf, so leuchtend und jung,ich seh ihre ragende Lichtgestalt –ihr letzter Sehnsuchtsschrei verhallt.Die Liebe, die Liebe – einziges Ziel,mit ihr alle Stürme Kinderspiel.Der Sappho Schrei, wie lange vergellt.Am Felsen der Sehnsucht alles zerschellt!
Der süßen Träume einer – flüchtigster –,du mir zur Seite – Mangoblütenduft in schweren, dichten Wellen um uns her.Aus deiner Seele drang ein leiser Ton,ein Aeolsharfenton –, auch meine Seele,sie sang ihn mit!Nacht sank herab,die Blüten flammten aufim Kelchglas –meine Sehnsucht wuchs! Dann kamst du wieder –,deine Seelentürwar mir verschlossen –und es starb ein Glücknoch in der Knospe! Du hattest Furcht vor mir und vor der Liebe!
Scheu irrt ein Hund von Tür zu Tür –,ob wieder tritt sein Herr herfür.Doch kalt die Hand, die ihn gestreichelt,die Stimme still, die ihm geschmeichelt.Der Hund jagt irr und scheu durchs Land,suchenden Blickes, unverwandt.Starrt fragend neu in jeden Tag,lauscht nach dem einen Herzensschlag.Sank auch des Herren Leib in Tod,im Weltall seine Seele loht,des harrend, der ihm Nacht und Tagin Liebe treu zur Seite lag.Sie harrt in einem neuen Kleid! –Der Hund muß suchen nah und weit;Auf Wüstenweg, bei Hungerbrot,doch ohne Liebe dünkt´s ihm Tod.So sucht er irr von Tür zu Tür,– aus keiner tritt sein Herr herfür. –Das Hundeherz tobt heiß und stark –,die Einsamkeit frißt ihm am Mark.Im Blut gärt ihm das wilde Gift,des Brand noch jede Sehnsucht trifft!– Nach Liebe auf dem Erdenrundsucht nur ein toller, kranker Hund! –
Du greifst in deines eigenen Schicksals Speichenmit Kinderhand,wähnst goldene Liebeskronen zu erreichen,erhaschst nur Tand.Zerstörst vom reinsten Glück die heiligen Blütenmit täppischer Faust –und lebst dein Leben – Trug und Wahn zu hüten –,bis es verbraust!
Wüßt ich das Lied, das ihn bannt, das ihn zwingt,an mein armes, einsam verloderndes Herz,das durch alle Fernen hinüberklingt,durch alle Türen – durch Panzer und Erz.Das dem einen Mann in die Seele dringt, dem einzigen, der für mich nur erdacht –,der einsam wie ich – mit der Sehnsucht ringt,nach mir die Arme reckt – Nacht für Nacht.Wo ist das Lied – das ihn zu mir zwingt,aus der Einsamkeiten ewigem Schnee,das ihm die Ebenbürtige bringt,Genossin seiner leuchtenden Höh?Wüßt ich das Lied, das ihn zu mir reißt,wüßt ich zu seiner Kammer den Weg,furchtlos durch Steppen totvereistfänd ich, auch über Höllen, den Steg!
Über den Wassern ein Schaumgeflimmer –nächtens leuchtender Sternenschimmer –hoch die Venus funkelt von fern –,ewiger Morgen- und Abendstern.Hat sie tröstend geweiht den Tag,schützend hämmernder Pulse Schlag,und ist erfüllt ihr Liebeslauf,strahlt neu als Stern der Nächte sie auf.Liebe – sie dämmt das Leben ein,endlos im Kreislauf von Lust und Pein –,Liebe, sie bringt um Sinn und Verstandden, der aus ihrem Licht verbannt! Nächtens leuchtender Sternenschimmer,über den Wassern ein Schaumgeflimmer.