Reine Flammen,brennt zusammen!Macht mich licht durch euren Scheinund voll Triebesüßer Liebe:nehmt mein ganzes Wesen ein!Sei mir günstig,mach mich brünstig,du Liebhaber meiner Seel!Laß besitzenund erhitzenmich deins Geistes Liebesöl!Stärk dein Feuer,o mein Treuer!recht entzündetsich befindetund von Lieb ist ganz durchglüht.Daß ich spürewie verlieresich die finstere Gestalt,und das Dunkleglänzend funkle,und vergeh, was alt und kalt.
Was weiß denn ich vom Menschenleben?Bin freilich scheinbar dringestanden,aber ich hab´ es höchstens verstanden,konnte mich nie darein verweben.Hab mich niemals daran verloren.Wo andre nehmen, andre geben,blieb ich beiseit, im Innern stummgeboren.Ich hab von allen lieben Lippenden wahren Trank des Lebens nie gesogen,bin nie von wahrem Schmerz durchschüttert,die Straße einsam, schluchzend, nie! gezogen.Wenn ich von guten Gaben der Naturje eine Regung, einen Hauch erfuhr,so nannte ihn mein überwacher Sinn,unfähig des Vergessens, grell beim Namen.Und wie dann tausende Vergleiche kamen,war das Vertrauen, war das Glück dahin.Und auch das Leid! zerfasert und zerfressenvom Denken, abgeblaßt und ausgelaugt!Wie wollte ich an meine Brust es pressen,wie hätt ich Wonne aus dem Schmerz gesaugt:Sein Flügel streifte mich, ich wurde matt,und Unbehagen kam an Schmerzes Statt...
Die Liebe weiß nicht viel von Grad:man liebt, und liebt sich nimmer satt.Und wenn man sagt: "Ich liebe dich,dich, eben dich, gar inniglich",so weiß man nicht zu sagen, wen man meint:man liebet eben alles überein.
Zerbrich, verbrenne und zermalme,Was dir nicht völlig wohlgefällt!Ob mich die Welt an einem Halme,Ob sie mich an der Kette hält,Ist alles eins in deinen Augen,Da nur ein ganz befreiter Geist,Der alles andre Schaden heißt,Und nur die lautre Liebe taugen.
Wir woll´n uns gerne wagen,In unsern TagenDer Ruhe abzusagen,Die´s Tun vergißt.Wir woll´n nach Arbeit fragen,Wo welche ist,Nicht an dem Amt verzagen,Uns fröhlich plagenUnd unsre Steine tragenAufs Baugerüst.