Donnerkerl, der SchrecklicheEin HeldengedichtReich mir meine Platzpatronen,Denn mich packt die Raserei!Keinen Menschen will ich schonen,Alles schlag ich jetzt entzwei.Hunderttausend Köpfe reiß ichHeute noch von ihrem Rumpf!Hei! das wilde Morden preis ich,Denn das ist der letzte Trumpf!Welt, verschrumpf!
Nun geh zur Ruh! Es ist schon spät, Nun träume deinen Traum, Die Welt ist gut, Die Nacht ist kurz. Nun träume deinen Traum Von Liebeslust Und Seligkeit Und freundlichen guten Augen Träume! Träume Von allen denen, Die du liebst, Damit sie dich Auch lieben –
Ich möchte Dir streicheln die Hände,Doch Du bist ja nicht hier.Ich möchte Dir küssen die Hände,Warum bist du nicht hier?Ich möchte mit Dir plaudernVon alter, alter Zeit –Ich bin so einsam geworden,Und Du bist weit – weit!
Gesang der Weltwalrosse:Ja nun wollen wir singen das lange Lied,das so still wie ein Schwan durch das Weltmeer zieht,unser Lied von der sternraumentrannten Zeitmit der weiterhinflammenden Ewigkeit.Morgen, Heute, Gesternsind drei liebe Schwestern,aber nicht die Ewigkeit.Wir aber wollten zum Herzen des Lichtsund da die Ewigkeit umfassen.Urplötzlich aber begriffen wir nichtsund mußten alles Denken lassen. Als langes wüstes Träumenerschien uns alles Leben.Stumpf wie altes Weltgewürmschwammen wir nun ohne Wortedurch den langen Himmelsraum,kamen so an eine Pforte,deren weite Schallgewölbeauf Säulen ruhten, die aus Glas bestandenund blitzten, daß wir´s überall empfanden.Als wir nun sehr bald bemerkten,daß die Schläge sich verstärkten,riß uns die Geduld – wir schimpften;unsre dicken Walfischfelle brannten.Und es sangen die Säulen:Also scheuert ihr nicht abeure Weltnatur.Diese Pforte sei für euchstarres Sinnbild nurund ein Jenseitsgruß.Denn hier geht es zu den Weltgesichtern,die auch hinter allen Räumen lachenund auch hinter allen FarbenlichternLeben aus den Sehnsuchtsträumen machen.Zwar zu der Jenseitsherrlichkeitkommt ganz allein die Weltenzeit.Die geht so leicht durch diese Pforteund weilt an manchem Wunderorte;sie hängt beinah an jeder Weltallsfalte,nicht nur an der, die sich mit Sternen schaukelt;sie ging nach vielen Seiten, ohne zu verschwinden,und pflegte fortzuschreiten,ohne wegzugehen.Die in Räumen sich befinden,werden niemals das verstehen.Es schwebet die leichte Unbekanntenicht über dem ganzen Allgewande,doch hat sie viel davon gesehen.Wollt ihr das Ganze sehen, seht ihr Nichts,wollt ihr das Ganze hören, hört ihr Nichts.Ihr schwimmt im räumlichen Faltenschoßund wißt von Formen und Farben bloß.Und die andren Höhen, Weiten und Tiefen,die im Allgewande wachten und schliefenund weder Höhen, noch Weiten, noch Tiefen sind –für euch sind sie nicht da.Ihr wißt nicht, was geschah.Was wißt ihr von dem Ganzen?Mit dem könnt ihr nicht tanzen.Doch hier vor unsrer Säulenpforteentwickelt sich ein Ahnungsspielvon andrer Sinne Sehnsuchtsziel.Atmet doch in jedem Augenblicknoch manches andre Weltgeschick,das weder Lichter noch Schatten kenntund nicht vom Einen zum Andern rennt.Und jede selige Stundewird von dem Ahnungsspiel durchglänzt,daß eure Sehnsuchtsallkundesicht licht- und schattenlos ergänzt.Ja, nur Zeit und Ewigkeitstehn mit einem Bein in andren Sphären,des Gewürmes Wenigkeitsoll in Sehnsucht sich verzehrenund ein Ahnungsspiel gebären. Diese Pforte sei für euchstarres Sinnbild nurund ein Jenseitsgrußvon der Allnaturmit den Faltengebildenaus den Rauschglanzgefilden.Nach diesem langen Gesange rufen die Wale sämtlich, als wäre ihnen ein Stein vom Herzen gefallen:Schluß!Die Wale sinken in die Tiefe und singen:Nun schwimmen wir wieder ohne Begehren,wir ahnen der Welten Sehnsuchtsziel –und wollen uns gar nichts weiter erklären,wir bleiben beim großen Ahnungsspiel.Und tun wir auch vielen Skorpionen leid,wir sind doch die Weisen – im Narrenkleid.
So nehm´ ich denn die FinsternisUnd balle sie zusammenUnd werfe sie, so weit ich kann,Bis in die großen Flammen,Die ich noch nicht gesehen habeUnd die doch da sind – irgendwoLichterloh…
Die Welt ist laut,Und ich bin still!Erloschen sind die Flammen.Ich kann nicht mehr, So wie ich will!Den Rausch muß ich verdammen.Die Welt ist laut,Ich möcht so viel!Doch bring ich´s nicht zusammen.
Nun lach nicht mehr so schaurig!Dein Leben macht mich traurig!Und sprich zu mir ein Wort!Das Schweigen tötet die Liebe.Du aber sollst mich lieben –Ach, hörst Du mich denn nicht?
Ach, ich kann ja gar nicht schlafen!Über dem dunkelgrünen MyrtentorThront ein dicker roter Mond. –Ob es später wohl noch lohnt,Wenn man auf dem Monde wohnt?Über dem dunkelgrünen Myrtentor?Wär´s nicht möglich, daß uns drüben»Längre« Seligkeiten küßten?Wenn wir das genauer wüßten!Hier ist alles zu schnell aus.Jeder lebt in Saus und Braus.Wem das schließlich nicht gefällt,Hält die ganze große WeltAuch bloß für ein Narrenhaus!Ach, ich kann ja gar nicht schlafen!Alter Mond, ich lach dich aus!Doch du machst dir nichts daraus.
Fahr wohl, du alte Schraube!Mir warst du sehr egal.Mir schmeckt die Lebenstraube,Und dir ist alles Qual!Tu immer, was du wolltest;Ich stör dich nicht dabei.Ich weiß nicht, was du solltest;Ich laß dich gerne frei.Und wenn du wieder grolltest,So wär´s mir einerlei.Schrei nur, mein Liebchen, schrei!