Die einst Gespielen waren, die sind nun träg und alt,Umbrochen ist das Feld und ausgehaun der Wald.Wenn nicht das Wasser flösse, so wie es einstens floß,Fürwahr, ich dächt´ es wäre das Unglück gar zu groß.Mich grüßet mancher träge, der einst mich kannte wohl.Die Welt ist allenthalben der Trübsal übervoll;Nun ich gedenk an manchen gar wonniglichen Tag,Zerflossen sind sie alle, wie in das Meer ein Schlag!
Ach, erlebt´ ich´s einmal noch!Daß wir die Rosen miteinander brächen!Ach, erlebt´ ich´s noch zum Heil uns beiden!Daß wir freundlich wie zwei Liebste sprächen!Nichts vermöchte uns dann mehr zu scheiden.Küßte sie mich dann zu guter StundeMit dem roten Munde,Braucht´ an Glück ich nie mehr Not zu leiden.
Diu krône ist elter danne der künec Philippes sî:dâ mugent ir alle schouwen wol ein wunder bî,wies ime der smit sô ebene habe gemachet.sin keiserlîchez houbet zimt ir alsô wol,daz si ze rehte nieman guoter scheiden sol:ir dewederz dâ daz ander niht enswachet.si lachent beide ein ander an,daz edel gesteine wider den jungen süezen man:die ougenweide sehent die fürsten gerne.swer nû des rîches irre gê,der schouwe wem der weise ob sîme nacke stê:der stein ist aller fürsten leitesterne.Übersetzung:Die Krone ist älter als der König Philipp.Ihr alle könnt wahrhaftig ein Wunderzeichen darin sehen,daß der Schmied sie ihm so passend gemacht hat.Sein kaiserliches Haupt ist der Krone so genau angemessen,daß kein gutgesinnter Mensch Grund hat, beide zu trennen.Sie tun sich gegenseitig keinen Abbruch.Sie lachen einander an,der kostbare Schmuck und der junge, gesegnete Mann:diesen lieblichen Anblick sehen die Fürsten gerne.Wer jetzt über den Herrscher im unklaren ist,der sehe nur, wer die Krone trägt:der Waise ist ein Stern, der allen Fürsten die Richtung zeigt.
So war es nie im deutschen Land,Mißachtet sind die Alten von den Jungen,Nun, spottet, spottet nur der Alten!Das Gleiche wird euch aufbehalten,Einst, wenn auch euch die Jugend schwand,Wie ihr nun tut, so tun euch einst die Jungen!Das ist mir, mir ist mehr bekannt.
Wer zieret nû der êren sal?der jungen ritter zuht ist smal,sô pflegent die knehte gar unhövescher dingeMit worten, und mit werken ouch.swer zühte hât, der ist ir gouch.nemt war, wie gar unfuoge für sich dringe.Hie vor dô berte man die jungen,die dâ pflâgen frecher zungen:si schallent unde scheltent reine frouwen.wê ir huiten und ir hâren,die niht kunnen frô gebârensunder wibe herzeleit!dâ mac man sünde bî der schande schouwen,die maneger ûf sich selber leit.Wer ziert heute den Saal der Ehren?Der Anstand der jungen Ritter ist dürftig,und entsprechend treiben die Knappen es ganz wüstmit Worten wie mit Werken.Wer Benehmen hat, ist für sie ein Narr.Seht doch, wie unaufhaltsam die Rohheit vordringt.früher gab man den Jungen ein paar hinter die Ohren,die da freche Reden führten:heute ist es ihr ganzer Stolz!Sie geben laut an und erniedrigen die Reinheit der Frauen.Durchprügeln und kahlscheren sollte man sie,die nicht fröhlich sein könnenohne Frauen Leid zuzufügen.Hier kann man Sünde und Schande sehendie so mancher sich selbst auflädt.
Das Volk ist dumm,das macht der Kohl,er bläht nur unterm Schurze;den Kopf hingegen läßt er hohl.So herrscht im Reich,Ich sag: "Zum Wohl"!- politisches Gefurze.
Erstes Begegnen –, glückliche Stunde!Da ich sie sah, war ich selig verloren,Alle Gedanke sind mit ihr im Bunde,Leib und Seele mit ihr verschworen,Nichts kann mich lösen aus ihrem Bann.Ihre Schönheit und Güte, die haben´s gemacht,Und ihr roter Mund, der so lieblich lacht.Ich habe Sinne und Seele gewendetAn die Geliebte, die Gute, die Reine.Mag an uns beiden werden vollendet,Was ich im stillen erhoffe und meine.Was ich auf Erden an Freuden gewann,Ihre Schönheit und Güte, die haben´s gemacht,Und ihr roter Mund, der so lieblich lacht.