Aus heutiger Sicht lag die 68er-Bewegung exakt in dem Trend, der zur Konsumgesellschaft führt. Ohne es zu ahnen, waren wir, die westdeutschen Früh-Hedonisten, die Labormäuse des totalen Konsumismus.
Leider verstehen sich viele Wissenschaftler zu sehr als Pastoren, die den Menschen Moralpredigten halten. Das ist auch ein Erbe der 68er-Generation, der ich ja selber angehöre. Tatsächlich sollten wir besser leidenschaftslos die Fakten und Szenarien präsentieren - und dann kann die Gesellschaft selbst entscheiden, was sie dafür tun will, um den Klimawandel noch zu beeinflussen.
Der (bequeme) Glaube, das Kind wisse schon selbst am besten, was gut für es sei, scheint das hartnäckigste Sediment der antiautoritären Ideologie zu sein.
Eine bleibende Kulturleistung der 68er besteht darin, dass sie die deutsche Gesellschaft in ein Kollektiv von Halbkranken umgeschaffen haben.
Sie sollten froh sein, dass es uns gegeben hat. Die Republik sähe nämlich anders aus, wenn dieses Kapitel deutscher Geschichte ausgefallen wäre.
Die Frauenbewegung war und ist in ihren Resten als „Politik für Frauen“ (vulgo Staatsfeminismus) eine Angelegenheit der akademisch qualifizierten Mittelklasse. Ihr Problembewusstsein reichte nur zur Etablierung einer Beschwerdekultur, mit den Männern als Adressaten und Papa Staat als Medizinmann. […] Schon die Studentinnen von 1968 waren nicht benachteiligt, sondern von einer Freiheit gefordert, für die es in der Geschichte kein Beispiel gibt. Statt hier anzusetzen, hat man das überholte Modell der ewig nörgelnden Ehefrau auf Politikformat gepustet [..]