Das Leben geht vorüber wie die Welle,Und Jugend währt nur einen Augenblick;Die Freuden fliehen mit Gedankenschnelle;Wie Wetterleuchten zuckt der Liebe Glück:O Weiser, richte auf die FreudenquelleDer lichten Gottheit deinen wachen Sinn,Daß sich des Daseins dunkles Meer erhelle,Und schiffe sicher durch die Wogen hin.
Wen Sinn für Dichtung und Musik verlassen,Gleicht einem Tier, das Ohr und Schwanz mußt lassen;Er lebt wie jenes, frißt er auch kein Gras –Denn kennt ein Tier wohl höh´res Glück als das?
Wahre Freunde nennt man solche,Die vom Bösen fern uns halten,Aber mit bedächt´gem SinneFür des Freundes Vorteil walten,Das Geheimnis treu verbergen,Nur das Gute laut verkünden,Wenn es Zeit ist, gerne helfenUnd im Unglück nicht verschwinden.
Engelmenschen sind bei Tag und NachtSonder Lohn auf Nächstenwohl bedacht;Mittelmenschen lindern fremde SorgenDann nur, wenn sie selber sich geborgen;Teufelmenschen führen eignes GlückAuf des Nächsten Untergang zurück:Aber die von Schadenfreude brennen,Wahrlich, solche kann ich nicht benennen.