Die Wasser tragen alles:Leg´ nur dein Glück darauf!Sie heben´s wie auf HändenZum Sternenlicht hinauf.Die Wasser tragen alles:Leg´ auch dein Leid darauf!Sie tragen´s nach dem MeereIn nimmermüdem Lauf.
Im hohen, heißen Sommer,Wenn schwanger alle Luft,Spürst du ganz einen eignen,Der Reife schweren Duft.Es weht ein drängend LebenVon jedem Halme her.... Auch du, mein Herz, wie trägst duAn deiner Liebe schwer.
(An Kl.)O Gott! Das hab´ ich nicht gewußt,Daß meine Seele sterben mußt,Da ich dich hab´ verlassen,Du heilig Tal, du Heimat-TalMit deinen stillen Sonntagsgassen.Nun hab´ ich meiner SehnsuchtUngestillte Qual.
Ihr wißt so viel vom Tod zu sagen,Vom Grab, in das man mich wird tragen,Ihr Pred´ger....Doch ich traue nichtDem von euch selbst erborgten Licht.Nur Einer steckte leise LichterAuf Höhen an. Er war kein Dichter,Kein Prediger. Er war Prophet,Und all sein Atmen war Gebet.Der sprach vom großen VaterhauseUnd – daß dort jedem seine KlauseBereitet sei … Er ging voranUnd hat die Tür uns aufgetan.Doch die Ihr führet seinen Namen,Ihr wißt auf alles gleich ein – Amen –,Wonach ich nur die Sehnsucht hab´;Denn ein Geheimnis bleibt das Grab.
Ich frage Dich: Sag´ mir das Rätsel des Lebens,Sag´ mir des Seins und der Sehnsucht Sinn!Ist alles Sehnen und Streben vergebens?Kannst Du mir künden: "Woher?" und "Wohin?"Ich klopfte an allen Toren der Erde.Bis zu den Sternen stieg ich empor.Am Leib erlebt´ ich das "Stirb und Werde".Die Seele sang mit den Engeln im Chor.Ich hab´ mit Dämonen um mich gestrittenUnd mit dem Dämon in eigener Brust.Ich hab´ mich gemüht, ich habe gelitten,Wie´s keinem, auch keinem ward bewußt.Da kamst Du, Mensch gleicher Sehnsucht, gegangen,Der Du selber gekämpft bis aufs Blut.Wir sahen uns nackt, – kein Fetzen blieb hangen –,Wir beide wissend, wie Leben tut.
Hände gibt´s, die weinen, lachen,arge Hände, gütige Hände,die uns schlafen, die uns wachen,die uns werden Lebenswende;die uns in den Himmel tragen,die uns in die Hölle führen;die im Wort, Ton, Stein uns sagen,was ein Herz von Stein muß rühren;die uns Gott und Teufel malen.Alles, alles schaffen Hände:höchste Wonnen, tiefste Qualen.… Wer zu deuten sie verstände,oh! Der wüßte manche Klarheit,welche ihm nie Lippen sagen,als geheimnisvolle Wahrheitsich zum Schutz nach Haus zu tragen.
Mir liegt ein Lied voll Leideschon lang, so lang im Sinn.Über die träumende Heidetrug ich´s erst leise hin.Weit in schlafende Wälderschleppt ich sein schluchzendes Herz;über weiße Winterfelderwehte wie Wind sein Schmerz.Heut soll sein Klagen gehenhinaus mit klingendem Schrei;Nie hab ich die Jugend gesehen!Nun ging sie ewig vorbei.
Was ich mir wünsche? …An jedem TagEin Herz voll Sonne und Amselschlag.Rote Rosen an meinen Wanderwegen,Meines Gottes und guter Menschen Segen.Wiesen und tiefe Waldeinsamkeit,Lieder und auch mein Bündlein Leid.Eine Seele, die Tags in die Sonne singt,Mit stillen Sternen den Reigen schwingt,Und am letzten Tag einen höchsten FlugIn die Sonne hinein…Das wär mir genug!