Die Blumen schwanden, auch die letzten,Die Mensch und Tier und Flur ergötztenMit Blütenduft und Farbengold;Doch alle keimten, wuchsen, blühten,Und ehe sie im Herbst verglühten,Erfüllten sie, was sie gesollt.Laß meines Lebens Herbst erst kommen,O Herr, wenn ich zu Nutz und FrommenDer Welt gewirkt auf meiner Bahn!Ruf mich zu dir an jenem Tage,Wo ich mit Zuversicht mir sage:Was ich gesollt, hab ich gethan!
Beklage nicht, daß deinem LebenDer Herr nur kurze Frist gegeben,Dem Traume gleich dein Dasein ist.Zu bösen Thaten, wie zu guten,Brauchst du nur wenige Minuten; -Wie lang´ ist deines Lebens Frist!Wie bei dem Vater aller SeelenJahrtausende nur Tage zählen,Zählt jeder Tag Jahrtausend´ dir:In einem Tage soviel GutesKannst du vollbringen frohen Mutes,Als wärst du ein Jahrtausend hier!