Um Einfluß quält sich Stolz; der Geiz, daß Geld sich mehre;Der Höfling im Palast dient schwer um Schein und Ehre!Der Glückliche lebt sich; in seiner freien Brust,Da ist sein Stolz, sein Ruhm, sein Reichtum, seine Lust!Frei wollt ihr alle sein und fesselt euer Leben!Kehrt zur Natur zurück, nur sie kann Frieden geben!
Was unabwendbar auch im raschen Flug der ZeitenDas wechselnde Verhängnis jedem bringt,Ob heit´re Tage sich, ob trübe sich verbreiten,Des Lebens Wohlfahrt steiget oder sinkt –Ein Glaube ist´s, nach dem der Weise handelt,Und eine Hoffnung, der sein Herz sich weiht:Vertrau´ auf den, der in Gewittern wandeltUnd mild im Sonnenstrahl erfreut!Er winkt! Sein Sturm erwacht, und seine Blitze fliegen,Der Donner rollt, es bebt der Hochgebirge Schoß,Die Eiche stürzt, doch die Orkane wiegenDer Rose Blütenkelch im stillen Thale groß!So reift im Drang des sorgenvollen HeuteDas Herrliche, das morgen uns entzückt!So wechseln, unaufhaltsam, Schmerz und Freude,Und nur Vertraun auf Gott beglückt!
Unsterblichkeit, ein kühnes Wort bist du!An den Särgen zu sprechen,Gegen den Augenschein, gegen alles,Was der Sinn lehrt:Sieh, das ist unser Leben!Unsterblichkeit, ein scharfes Wort bist du!Dringst, ein Schwert, in die Seele:Ob er noch umlenkt, der Gottvergessne,Vor dem Abgrund!O schneide scharf und heile!
Hoffe, Herz, nur mit Geduld!Endlich wirst du Blumen brechen!O, dein Vater ist voll Huld!Kindlich darfst du zu ihm sprechen,Auf dein gläubiges VertraunWird er gnädig niederschaun.Wolken kommen, Wolken gehn!Bau´ auf deines Gottes Gnade!Zu der Freuden Sonnen-HöhnFühren stürmisch dunkle Pfade;Doch ein treues Auge wacht.Zittre nicht in Sturm und Nacht!Ankre du auf Felsen-Grund!Schwinge dich zu Gottes Herzen!Mach´ ihm deine Leiden kund!Sag‘ ihm deine tiefsten Schmerzen!Er ist gütig und erquickt,Jedes Herz, das Kummer drückt!Faß im Glauben kühnen Mut!Kraft wird dir dein Helfer senden;Mit der Hand, die Wunder tut,Wird er deine Leiden enden.Er ist lauter Lieb´ und Huld!Hoffe, Herz, nur mit Geduld!
Das Laub fällt von den Bäumen,Das zarte Sommerlaub!Das Leben mit seinen TräumenZerfällt in Asch und Staub!Die Vöglein im Walde sagen,Wie schweigt der Wald jetzt still!Die Lieb ist fortgegangen,Kein Vöglein singen will;Die Liebe kehrt wohl wiederIm künftgen lieben Jahr,Und alles tönt dann wieder,Was hier verklungen war.Der Winter sei willkommen,Sein Kleid ist rein und neu!Den Schmuck hat er genommen,Den Keim bewahrt er treu!