Weiß nicht, wo ich steh Durch der Liebe Hand,Nicht, wohin ich geh Durch der Liebe Hand.Wohn´ in Bergen wild,Blut´ge Träne quilltImmer ungestilltDurch der Liebe Hand.Bogen ward ich nun,Flöte ohne Ruh´n –Klagen all mein TunDurch der Liebe Hand.Hör mein Jammern an!Meine Scham vertan,Gab mein Haupt ich dranDurch der Liebe Hand.Will mein Sein hingeben,Mich zu Ihm begeben,Nackt und bloß nur lebenDurch der Liebe Hand.Sieh, was Yunus tut:Recht ist sein Wort, gut –Immer weint er Blut,Durch der Liebe Hand.
Mit Bergen und mit Steinen auchWill ich Dich rufen, Herr, o Herr!Mit Vögeln früh im MorgenhauchWill ich Dich rufen, Herr, o Herr!Mit Fischen in des Wassers Grund,Gazellen in der Wüste rund,Mit "Yahu!" aus der Toren MundWill ich Dich rufen, Herr, o Herr!Mit Jesus hoch im Himmelsland,Mit Moses an des Berges Rand,Mit diesem Stab in meiner HandWill ich Dich rufen, Herr, o Herr!Mit Hiob, der vor Schmerz versteint,Mit Jakob, dessen Auge weint,Und mit Muhammad, Deinem Freund,Will ich Dich rufen, Herr, o Herr!Mit Dank und Preis und Lobeswort,Mit "Gott ist Einer", höchstem Hort,Barhäuptig, barfuß, immerfortWill ich Dich rufen, Herr, o Herr!Mit lesend frommer Zungen Hallen,Mit Turteltauben, Nachtigallen,Mit denen, die Gott lieben, allenWill ich Dich rufen, Herr, o Herr!
In Leidenschaft fiel tief mein Herz –Sieh, was die Lieb´ aus mir gemacht!Ich gab mein Haupt an Streit und Schmerz –Sieh, was die Lieb´ aus mir gemacht!Ich weine still in mich hinein,In Blut färbt mich die Liebe ein,Kann nüchtern nicht, verwirrt nicht sein –Sieh, was die Lieb´ aus mir gemacht!Bald weh´ ich, wie der Wind es tut,Bald staub´ ich, wie ein Weg voll Glut,Bald fließ´ ich, wie des Wildbachs Flut –Sieh, was die Lieb´ aus mir gemacht!Blaß meine Haut, mein Auge weint,Mein Herz zerstückelt und versteint,Erfahren und dem Schmerz geeint –Sieh, was die Lieb´ aus mir gemacht!Als armer Yunus wohl bekannt,Von Kopf bis Fuß voll Wundenbrand,Ich schweife fern von Freundeshand –Sieh, was die Lieb´ aus mir gemacht!
Bist du denn fremd hierher gezogen –Ach, warum weinst du, Nachtigall?Und hast ermattet dich verflogen? Ach, warum weinst du, Nachtigall? Hast hohe Berge überschritten?Bist über Flüsse tief geglitten?Hast Trennung du vom Freund erlitten?Ach, warum weinst du, Nachtigall? Ach, wie so bitter klingt dein Flehen!Neu läßt du meinen Schmerz enstehen!Du möchtest deinen Freund wohl sehen?Ach, warum weinst du, Nachtigall? Du kannst doch deine Flügel breitenUnd kannst sie ja zum Fluge weitenUnd alle Schleier überschreiten!Ach, warum weinst du, Nachtigall? Du wohnst im Lenz im Rosenhage,Dir duften Blüten alle Tage,Doch immer neu klingt deine Klage:Ach, warum weinst du, Nachtigall? Ihr Augen, die im Schlafe ruhten,Erwachend hebt ihr an zu bluten –Mein Herz entbrennt in hellen Gluten –Ach warum weinst du Nachtigall?