Die Dinge beobachten gilt mir beinah´ mehr als sie besitzen, und so hat man schließlich seinen Glück- und Freudeertrag wie anscheinend Bevorzugtere.
Durch das jahrelange Beobachten habe ich festgestellt, dass der Mensch gewissen Ordnungen unterliegt und ich bezeichne sie als die Ordnungen der Liebe. Heute würde ich sie als die Gesetze des Lebens bezeichnen, welchen sich kein Mensch entziehen kann und sie ihre Wirkungsweise entfalten, ob wir sie kennen oder nicht.
Jeder kann knipsen, auch ein Automat. Aber nicht jeder kann beobachten.
Und wir wissen heute - wie wenig wir wissen. Niemals wurde eine Beobachtung gemacht, ohne daß hundert Beobachtungen außer acht gelassen wurden. Nie wird etwas beurteilt, ohne daß uns eine boshafte Wahrheit verspottet und uns durch einen Irrtum wieder verlorenginge.
Die Leidenschaft macht die besten Beobachtungen und die elendesten Schlüsse. Sie ist ein Fernrohr, dessen Feld desto heller, je enger es ist.
Jede Folgerung, die wir aus unseren Beobachtungen ziehen, ist meistens voreilig: Denn hinter den wahrgenommenen Erscheinungen gibt es solche, die wir undeutlich sehen, und hinter diesen wahrscheinlich noch andere, die wir überhaupt nicht erkennen.
Nach meiner Beobachtung bildet sich zur Zeit ein neuer Typ des Intellektuellen heraus. Man könnte ihn den »Konstruktiven Intellektuellen« nennen.
Wenn man ein Seher ist, braucht man kein Beobachter zu sein.