Was ist unser Leben als eine Reihe von Präludien zu jenem unbekannten Lied, dessen erste feierliche Note der Tod anschlägt?
Das Leben ist unendlich viel seltsamer als irgend etwas, das der menschliche Geist erfinden könnte. Wir würden nicht wagen, die Dinge auszudenken, die in Wirklichkeit bloße Selbstverständlichkeiten unseres Lebens sind.
Life is infinitely stranger than anything which the mind of man could invent.
Die angenehme Zeit fordert uns alle auf, traurige Gedanken und unnützen Kummer zu vergessen: solange dieses kurze Leben dauert, soll jeder froh sein, jeder sich verlieben.
Il dolce tempo ancor tutti c’invita // lasciare i pensier’ tristi e’ van’ dolori: // mentre che dura questa brieve vita, // ciascun s’allegri, ciascun s’innamori.
Realismus ist die künstliche Wiedergabe (nicht das bloße Abschreiben) des Lebens.
Alle Widersprüche im Leben und im Menschen sind nur scheinbar, und könnten wir wie ein Gott auf alle heruntersehen und sie alle verstehen, so würden wir unsere Augen von keinem mit Widerwillen wenden.
Es ist nötig, daß wir den Schwerpunkt des Lebens in unser Inneres verlegen.
Jedes Mysterium erscheint absurd, und doch ist nichts Tieferes, weder Leben noch Kunst noch Staat, ohne Mysterium.
Eines der Kümmernisse des Lebens ist die Unbeständigkeit aller Freuden. Sollen wir uns deshalb heute des Vergnügens und der Freude berauben, nur weil sie uns morgen vielleicht entschwinden?
Beim Sterben spielt sicher eine große Rolle, inwieweit und wie intensiv man die Möglichkeiten des Lebens in seinen Höhen und Tiefen ausgelotet und ausgeschöpft hat.
Eine der wichtigsten Tugenden im gesellschaftlichen Leben, die täglich seltener wird, ist die Verschwiegenheit.