Wenn man auf einen Berg steigt, so sieht man einen Ochsen wie ein Schaf, ein Schaf wie ein Ferkel. Und doch ist die Gestalt eines Ochsen anders als die eines Schafes und die Gestalt eines Schafes anders als die eines Ferkels. Das ist der Fehler des Standpunkts des Beobachters.
Der Horizont der meisten Menschen ist ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt.
Bei einem Denker sollte man nicht fragen: "welchen" Standpunkt nimmt er ein, sondern: "wie viele" Standpunkte nimmt er ein? Mit anderen Worten: hat er einen "geräumigen" Denkapparat oder leidet er an Platzmangel, das heißt: an einem `System´?
Das Ausgedehnte bildet gleichsam die unsichtbare Leinwand, auf die das Weltpanaorama, das jeden von uns umgibt, gemalt ist, indem es den die Farben tragenden Lokalzeichen Haltung und Form verleiht, Einen anderen Standpunkt gegeüber dem Weltpanorama als den unseres Subjektes gib es nicht, weil das Subjekt als Beschauer zugleich der Erbauer seiner Welt ist. Ein objektives Weltbild, das allen Subjekten gerecht werden soll, muss notwendig ein Phantom bleiben.
Der Reporter hat keine Tendenz, hat nicht zu rechtfertigen und hat keinen Standpunkt. Er hat unbefangen Zeuge zu sein und unbefangene Zeugenschaft zu liefern.
Früher war Deutschland auch für mich die Achse, um die sich die Welt drehte, aber damit hat man natürlich keinen richtigen Standpunkt für richtig und falsch.
Man kann immer seinen Standpunkt ändern, weil dir niemand verbieten kann, klüger zu werden.
Wer sich gegen fließendes Wasser stemmt, weil er Standpunkte hat, verursacht Wirbel.
Auf Standpunkten sollte man nicht stehen bleiben.