Verschwunden ist die finstre Nacht,Die Lerche schlägt, der Tag erwacht,Die Sonne kommt mit PrangenAm Himmel aufgegangen.Sie scheint in Königs Prunkgemacht,Sie scheinet durch des Bettlers Dach,Und was in der Nacht verborgen war,Das macht sie kund und offenbar.Lob sei dem Herrn und Dank gebracht,Der über diesem Haus gewacht,Mit seinen heil´gen ScharenUns gnädig wollt´ bewahren!Wohl mancher schloß die Augen schwerUnd öffnet sie dem Licht nicht mehr;Drum freue sich, wer, neu belebt,Den frischen Blick zur Sonn´ erhebt!
Es glänzen viele in der Welt,Sie wissen von allem zu sagen,Und wo was reizet und wo was gefällt,Man kann es bei ihnen erfragen,Man dächte, hört man sie reden laut,Sie hätten wirklich erobert die Braut.Doch gehn sie aus der Welt ganz still,Ihr Leben war verloren,Wer etwas Treffliches leisten will,Hätt gern was Großes geboren,Der sammle still und unerschlafftIm kleinsten Punkte die höchste Kraft.Der Stamm erhebt sich in die LuftMit üppig prangenden Zweigen,Die Blätter glänzen und hauchen Duft,Doch können sie Früchte nicht zeugen;Der Kern allein im schmalen RaumVerbirgt den Stolz des Waldes, den Baum.
Der Mann muß hinaus ins feindliche Lebenmuß wirken und strebenund pflanzen und schaffen,erlisten, erraffen,muß wetten und wagendas Glück zu erjagen.
Schön ist der Friede! Ein lieblicher KnabeLiegt er gelagert am ruhigen Bach,Und die hüpfenden Lämmer grasenLustig um ihn auf dem sonnigen Rasen,Süßes Tönen entlockt er der Flöte,Und das Echo des Berges wird wach,Oder im Schimmer der AbendröteWiegt ihn in Schlummer der murmelnde Bach.