Du bist mir lieb. Wie jene stille Stunde,– Der Frühling streifte kaum den Gartenrand –In der ein Wort, gehaucht von deinem Munde –Bis übers Grab mein Herz an deines band,Bist du mir lieb.Du bist mir lieb wie meiner Seele Hoffen,Daß Gott zum Lichte seine Völker lenkt;So wie mein Glaube, daß ins Herz getroffenDie alte Nacht schon ihre Flügel senktBist du mir lieb.Die bist mir lieb wie stiller Glanz der Sterne,Der niedergrüßt in ahnungsvoller Pracht;Wie meiner Lebenstage heit´re Ferne,Aus der mir reiches Glück entgegenlacht,Bist du mir lieb.Du bist mir lieb wie meines Liedes Tönen,Wie meines Namens gern vernomm´ner Klang:Wie die verborg´ne Thräne, die aus schönenJungfrauenaugen lockte mein Gesang,Bist du mir lieb.Du bist mir lieb wie jene Hand voll Erde,Die bald in Frieden hält mein Herz bedeckt;So wie er selber, der mir sprach mein "Werde",Der mich zu Grabe ruft und wieder weckt,Bist du mir lieb.
Das Posthorn spannt die FlügelDes Klanges freudig aus,Es schmettert von dem Hügel,Vorüber meinem Haus.Vorüber in blauen LüftenDie weißen Straßen entlang,Es weckt in fernen KlüftenDes Echos goldnen Klang.O nimm mich mit im Fluge,Du Sänger meiner Qual,Nimm mit auf deinem ZugeMich in das ferne Tal!Dein Klingen soll mich tragenZu jener alten Stadt,Wo mich in JugendtagenMein Lieb erwartet hat.Dort zittre von der BrückeBis vor ihr Haus der Schall,Wie von dem alten GlückeDer letzte Widerhall.