Du bist mir lieb. Wie jene stille Stunde,
Julius von der Traun
– Der Frühling streifte kaum den Gartenrand –
In der ein Wort, gehaucht von deinem Munde –
Bis übers Grab mein Herz an deines band,
Bist du mir lieb.
Du bist mir lieb wie meiner Seele Hoffen,
Daß Gott zum Lichte seine Völker lenkt;
So wie mein Glaube, daß ins Herz getroffen
Die alte Nacht schon ihre Flügel senkt
Bist du mir lieb.
Die bist mir lieb wie stiller Glanz der Sterne,
Der niedergrüßt in ahnungsvoller Pracht;
Wie meiner Lebenstage heit´re Ferne,
Aus der mir reiches Glück entgegenlacht,
Bist du mir lieb.
Du bist mir lieb wie meines Liedes Tönen,
Wie meines Namens gern vernomm´ner Klang:
Wie die verborg´ne Thräne, die aus schönen
Jungfrauenaugen lockte mein Gesang,
Bist du mir lieb.
Du bist mir lieb wie jene Hand voll Erde,
Die bald in Frieden hält mein Herz bedeckt;
So wie er selber, der mir sprach mein "Werde",
Der mich zu Grabe ruft und wieder weckt,
Bist du mir lieb.