Christus speiset und weidet seine Schafemit seiner Gnade und Liebe,mit den heiligen Sakramenten,mit der Heiligen Schrift und mit vielen anderen Wohltaten,und nachmals mit derselbigen Seligkeit, die er hat und ist.
Wohin, o Herr,ich je meine Blicke lenke,stets fand ich ein "wenn nicht"und ein "wäre das nicht";war da eine schöne Gestalt,so fehlte die Gnade,war sie fein und lieblich,so mangelte der vornehme Umgang,und hatte sie auch das,so entdeckte ich stets etwas,sei es außen oder innen,dem der Zug meines Herzens widerstrebte.Insgeheim oder beim Bekanntwerden fand ich,daß solch ein Wesenmit sich selbst nicht zufrieden war.
Du aber,der du die Schönheitmit unergründlicher Liebenswürdigkeit,Gnade und Form,Wort mit Klang,edles Geschlecht mit Tugend,Reichtum mit Kraft,innere Freiheit und äußere Klarheitmiteinander vereinst,du besitzest noch etwas,was ich in diesem Leben nie fand:einen gerechtenzufriedenstellenden Ausgleich dem Können,dem Vermögenund dem sehnenden Verlangeneines recht liebenden Herzens.
Du teure,schöne,auserwählte Weisheit,wie vermagst du dochein trautes Liebzu sein über jeglichem Liebdieser Welt.Wie gleichen doch deine Liebeund die der Geschöpfeso wenig einander.Wie betrogen ist doch alles,was in dieser Welt liebenswert erscheintund etwas zu sein glaubt,wenn man es aus der Nähe kennenlernt!