Wohin, o Herr,
Heinrich Seuse
ich je meine Blicke lenke,
stets fand ich ein "wenn nicht"
und ein "wäre das nicht";
war da eine schöne Gestalt,
so fehlte die Gnade,
war sie fein und lieblich,
so mangelte der vornehme Umgang,
und hatte sie auch das,
so entdeckte ich stets etwas,
sei es außen oder innen,
dem der Zug meines Herzens widerstrebte.
Insgeheim oder beim Bekanntwerden fand ich,
daß solch ein Wesen
mit sich selbst nicht zufrieden war.