Die Wacht am Rhei, – merr hat kää Ruh,Merr heert se alsfort brille.Mer wille´s ja, zum Deiwel zu,Un ääch um Gotteswille.Heint Nacht um Zwelf erscht schlaf ich ei,Da stolpern Zwää voriwwerUnd brille laut die Wacht am Rhei,So daß ich uffwach driwwer.Ich haw en ääch mein Dank gezollt:Ihr Männer ihr, Ihre brave!Wacht ihr am Rhei, so viel derr wollt,In Frankfort laßt mich schlafe!
Dein erst Gefühl, Bewunderung ist´s und WonneWenn über dir des Nachts der Himmel blüht;O Sternenblumenmeer! o Sonn´ an SonneUnd jeder Stern, das ist ein Weltgebiet,Ist eine Welt vielleicht mit schönern LenzenAls wie sie uns hienieden blüh´n und glänzen,Du siehst´s, und deiner Nichtigkeit bewußt,Sinkt dir die Hand herunter auf die Brust.Doch unter dieser Hand da fühlst du´s schlagenUnd stolzer blickst du wieder sternenwärts;Was wollen alle diese Sonnen sagen?Es wiegt sie auf ein einzig Menschenherz!Mit allen Sternen ist nicht ausgeschriebenDie Seligkeit, wenn Menschenherzen lieben,Und wenn das eine an das andere sinkt,Das füllt kein Himmel aus, so hell er blinkt.
Ihr könnt in meinen alten TagenMich schleppen vor ein Strafgericht,Mich samt der Gicht in´s Zuchthaus tragen,Doch bessern, bessern, wird´s mich nicht!Das Übel ist mir anerzogen,Und, ach, so etwas haftet schwer;Es stammt noch von den Demagogen,Noch aus dem alten ›Rebstock‹ her.Dort auf dem Arm – als kleines Bübchen –Nahm mich die Göttin Freiheit schon,Trug singend mich herum im Stübchen,Und ich behielt des Liedes Ton.Von Freiheit muß ich immer singen,So lang´ mein Herz noch fühlt und lebt;Nach Freiheit, Freiheit muß ich ringen,So lange, bis man mich begräbt.Begräbt man mich im schwarzen Röckchen,Das Meister Hobel hat gefügt,Ich bitt´ um ein paar Blumenglöckchen,Sonst weiter gar nichts. Das genügt.Im Leben hatte ich der Schmerzen,Der Pein, der Sorge so vollauf;Der Tod nimmt mir den Stein vom Herzen,O, wälzt mir keinen neuen drauf!Und wann die Siegeshörner blasen,Und glüht der Völker Morgenroth,Heb´ ich hinweg den leichten RasenUnd rufe "Freiheit" noch im Tod.
Es is kaa Stadt uff der weite Welt,die so merr wie mei Frankfort gefällt, un es will merr net in mein Kopp enei,wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei! Un wär´sch e Engel un Sonnekalb,e Fremder is immer von außerhalb! Der beste Mensch is e Ärjerniß,wann er net aach von Frankfort is. Was is des Ofebach for e Stadt!Die hawe´s ganz in der Näh gehat un hawe´s verbaßt von Aabeginn,daß se net aach von Frankfort sin. Die Bockemer hawe weiter geblickt,die hawe mit uns zusammegerickt; die Bernemer awer warn aach net dumm,die gawe sogar e Milljon dadrum! E Mädche von hie, deß en Fremde nimmt,deß hat en for was Höher´sch bestimmt; es mecht en von Hie, un er waaß net wie,e Eigeplackter is immer von hie. E Mädche von drauß, wann noch so fei,dut immer doch net von Frankfort sei! Doch nimmt se en hiesige Berjerschsoh,so hat se aach noch die Ehr derrvo. Des Berjerrecht in den letzte Jahrnis freilich ebbes billiger warn; der Wohlstadt awwer erhält sich doch,dann alles anner is deuer noch. So steuern merr frehlich uff´s Tornerfest!Bald komme se aa von Ost und West, von Nord un Sid un iwwer die Meern:Gut Heil! als ob se von Frankfort wärn. Un wann se bei uns sich amesiern,dann werrd se der Abschied doppelt rihrn un gewe merr recht un stimme mit ei:wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei!